Die wesentliche Motivation hinsichtlich der Zielsetzungen der Energiewende liegt in der verstärkten Nutzung erneuerbarer Energiequellen, insbesondere in der Flexibili¬sierung von deren Nutzungs- und Einsatzmöglichkeiten sowie in der Steigerung der Energieeffizienz der eingesetzten Technologien. Im Kontext der Energiewende kann Bioenergie, speziell als Gegenpart zu den temporär verfügbaren und gleichzeitig volatilen Ressourcen Windkraft und Photovoltaik, vor allem im Zusammenhang mit Wärmepumpen, einen entscheidenden Beitrag zur Erreichung der von der Bundes¬regierung gesetzten Ziele beisteuern. Insbesondere im Hinblick auf den Teilaspekt der in diesem Zusammenhang zwingend erforderlichen „Wärmewende“ ist es unumgänglich neue bzw. derzeit noch nicht oder nur untergeordnet eingesetzte heimische Energiequellen bzw. -ressourcen, wie beispielsweise Pellets aus Biomasserest- und Abfallstoffen sowie aus Restholz und Holzrückständen wie etwa vom Ende einer Kaskadennutzung, einzusetzen und im Sinne einer möglichst effizienten energetischen Nutzung zu erschließen. Die verstärkte Nutzung gerade dieser Biomassesortimente entspricht zudem auch der Intention des Klimaschutzplans 2050. Neben der höchsten Klassifizierung A1 gehören hierzu in erster Linie speziell Pellets aus Waldrestholz, chemisch unbehandelten Holzrückständen sowie Industrierestholz gemäß EN ISO 17225-2 der Klassifizierungen A2, B, I1, I2 und I3. Einschränkend muss an diese Stelle angemerkt werden, dass eine Marktabfrage durch Hoval im Februar 2017 sowohl im deutschsprachigen Raum als auch in einigen osteuropäischen Ländern ergab, dass außer der allgegenwärtigen Pelletqualität A1 derzeit nur sehr wenige andere Qualitäten gehandelt werden. Deshalb sollten in zweiter Linie auch Biomassepellets aus nicht-holzartigen Rohstoffen – beispielsweise Laubpellets – gemäß EN ISO 17225-6 betrachtet werden, obwohl nach heutigem Stand noch nicht geklärt ist, ob und ggf. unter welchen Auflagen diese Brennstoffe im Rahmen der 1. BImSchV überhaupt verwendet werden dürfen. Dessen ungeachtet bietet der Brennstoff „Pellets“ bzw. ein Pelletkessel gerade im größeren Leistungs¬bereich ein sehr hohes Potential zur Substitution heizölbefeuerter Anlagen. Zur Erreichung einer langfristigen Akzeptanz für Pelletkessel im Leistungsbereich 150 kW Nennwärmeleistung, stellvertretend für alle Biomasseheizanlagen, wird es jedoch immer wichtiger den Fokus auf minimale Staub-, CO- und NOx-Emissionen – bei gleichzeitig kompakten Heizkesselabmessungen sowie gegenüber fossil befeuerten Anlagen konkurrenzfähigen Kosten – zu legen, speziell um im Sanierungsmarkt mit Pelletheizungen erfolgreich sein zu können.