Ergebnisse auf einen Blick:
- Systemrelevante Eigenschaften von Biogasanlagen im Strom-Wärmesystem gewinnen in langfristigen Betrachtungsszenarien an Bedeutung, diese sind: zeitlich verschiebbaren Strombereitstellung (netzdienlicher flexibler Betrieb), die Bereitstellung von EE-Strom (Beitrag zur Erfüllung des Zielanteil EE am Bruttostrom), die gekoppelte Bereitstellung von Strom und –Wärme (hoher Gesamtwirkungsgrad). Die zeitlich verschiebbare Strombereitstellung (netzdienlicher flexibler Betrieb) ist bedeutenste Eigenschaft von Biogasanlagen und sollte in Energiesystemanalysen nicht vernachlässigt werden.
- Die Nutzung von Biomasse für den Verkehrssektor (Kraftstoffe) ist in einer systemoptimalen Ausgestaltung stark von den verfügbaren Potenzialen von Biomasse abhängig. Ebenso spielt der verfügbare Strom (E-Mobilität) hierfür eine große Rolle.
- Die modelltechnische Abbildung der Eigenschaft der flexiblen Fahrweise von Biogasanlagen wird durch die Implementierung eines Flexfaktors empfohlen; die Höhe des Flexfaktors ist ergebnisbestimmend und sollte daher sinnvoll festgelegt werden.
- Für Szenarien unter 80 % EE-Anteil ist die gekoppelte Strom-Wärmeproduktion von Biogasanlagen zu berücksichtigen; über 80 % ist auch eine reine Betrachtung des Stromsektors zulässig.
- Die wichtigsten Parameter zur adäquaten Abbildung von Biogasanlagen sind: elektr. Wirkungsgrad, Rohbiogaskosten, Betrachtungszeitraum (Lebensdauer), Investitionsausgaben, variable und fixe Betriebskosten, Flexfaktor bzw. Volllaststunden und elektr. Bemessungsleistung.
- Die Einbindung von Fachexperten und Interessensgruppen der Bioenergiebranche zur Validierung von Inputparametern und Simulationsergebnissen erwies sich als aufwendig, aber immer hilfreich. Ganz konkrete Antworten auf abstrakte Fragen zur Modellierung können in der Regel jedoch nicht erwartet werden.